Amsterdam – Travel & Food Guide

Amsterdam ist der für mich perfekte Ort für entspannte Tage (und nein, der Besuch eines Coffeeshops gehört für mich nicht dazu ;-)). Die Stadt bietet unglaublich viele kulinarische Highlights – die Anzahl der Lokale ist, genau wie die Anzahl an Fahrrädern, immens. Hier findet man eine Zusammenfassung, von den Lokalen die ich bei den letzten beiden Besuchen getestet und für gut befunden habe, sowie ein paar generelle Tipps für die Stadt.

Restaurants, Bars & Cafes

  • The Avocado Show: Das viel-gehypte Frühstücksrestaurant hat uns ein wenig enttäuscht. Die Gerichte waren gut, mein veganes Avocadobrot war mir zu wenig gewürzt, dafür schön angerichtet. Bemängeln muss ich auch die im Lokal herrschende Kälte, selbst mit Jacke haben wir nach einer halben Stunde gefroren. Leider ging es uns in fast allen Lokalen so, entweder heizen die Amsterdamer gefühlt zu wenig, oder sie waren auf die Kältefront Anfang Mai schlichtweg nicht vorbereitet.
  • CT – Coffee and Coconuts: Wie der Name bereits sagt, könnte dieses Lokal auch auf Bali oder einem anderen Surf-Hotspot sein. Das Ambiente ist sehr relaxt, die Karte voll mit Superfoods. Das Avocadobrot, Bier und Tom Collins waren sehr lecker.
  • Lavinia: Im Lavinia wird viel Wert auf Biolebensmittel gelegt. Sämtliche Gerichte waren liebevoll angerichtet, das Porridge hat sehr gut geschmeckt und gesättigt. 
  • REM Eiland Restaurant: Dieses Lokal kann ich hauptsächlich wegen der Kulisse rundherum, dem großartigen Ausblick und seiner Einzigartigkeit (umgebaute Radiostation im Wasser) empfehlen. Probiert haben wir den Aperol Sprizz (nicht empfehlenswert) und die Käseplatte (gut).
  • Winkel 43: Das Winkel haben wir ausschließlich wegen der Apfelkuchen-Empfehlung in diversen Reiseführern/Blogs besucht. Der Apfelkuchen war gut, aber sicher nicht außergewöhnlich. Der Preis war für Amsterdamer Verhältnisse günstig (€4,40), das Ambiente recht gemütlich.
  • Spanjier en van Twist: Direkt an der Lelie-Gracht kann man entspannt in der Sonne ein Gläschen Aperol Sprizz (€9,50) genießen. Wir haben 2 Vorspeisen probiert – Nachos und Quesadilla – und waren von beiden begeistert. Geschmacklich waren sie ausgezeichnet und von der Größe her könnten sie auch als Hauptgerichte durchgehen.
  • Door 74: Das Door 74 ist, wie es sich für eine „hidden bar“ gehört, gut versteckt – ohne die Hilfe eines netten Kellners aus dem Restaurant nebenan, hätte wir wohl nicht reingefunden. Die Cocktails waren sehr gut, der Service top.

Hotels

Amsterdam ist generell recht teuer. Hotelzimmer im Zentrum gibt es ab etwa €150/Nacht, zu unserem Zeitraum waren sie (vermutlich wegen der spontanen Reiseplanung) noch teurer – wir entschieden dann, ein günstigeres Hotel (~€100/Nacht) abseits vom Zentrum zu nehmen. Das „New Kit“ befindet sich direkt an der Öffi-Station „Burg.de Vluglaan“, von wo man etwa 25 min ins Zentrum braucht. Die Zimmer waren sehr modern eingerichtet, die Betten gemütlich, alles sehr sauber, einzig Frühstück gibt es keines, abgesehen von Kaffee und Croissants.

Musik & Kultur

  • Concertgebouw: jeden Mittwoch um 12:30 findet dort eine frei zugängliche, kostenlose Probe des Orchesters statt
  • Bimhuis: Dienstag ab 20:00 kann man verschiedenen Jazzmusikern bei einer Jam-Session lauschen, ab 22:00 werden die gemeinsam einstudierten Stücke im Cafe vorgetragen
  • Dutch Opera: ähnlich wie im Concertgebouw gibt es auch dort jeden Dienstag um 12:30 Kostproben von verschiedenen Musikern/Tänzern bei der öffentlichen Probe
  • World Press Photo Ausstellung:  die Ausstellung findet noch bis 7. Juli 2019 in der Nieuwe Kerk statt; €12,50 Eintritt
  • Grachtenfahrt: hierbei kann man ganz entspannt einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Stadt gewinnen
  • Heineken Experience: empfehlenswert, der Eintrittspreis von €18 ist durch die 3 inkludierten Gläser Bier gerechtfertigt

Generelle Tipps

  • Öffi-Ticket: Der 3 Tage Amsterdam Pass um €28 beinhaltet die Fahrt vom Flughafen und retour und reicht vollkommen, wenn man nur Attraktionen innerhalb der Stadt erkunden möchte. Hat man ein Hotel im Zentrum, kann man eventuell sogar darauf verzichten und die Stadt stattdessen mit dem Fahrrad erkunden (wurde beim letzten Amsterdam Besuch getestet)
  • Bei Schönwetter empfiehlt es sich, Fahrräder auszuborgen und die überall vorhandene Fahrradspur zu testen. Als Fußgänger muss man sich in Acht nehmen, Radfahrer sind meist sehr schnell unterwegs und Mopeds dürfen die Spur ebenfalls nützen.
  • Rooftop Bars: einen guten und kostenlosen Überblick kann man sich z.B. von der Skybar im Hilton Hotel verschaffen (gratis Popcorn zu überteuerten Getränken ist inkludiert)
  • Großartige Foto Locations findet man im Stadtteil „Noord“, einem aufstrebenden Industriegebiet am Wasser; dort sind auch die Flohmarkthallen IJ, die NDSM Werft und mehrere nette Lokale am Wasser, unter anderem das Cafe De Ceuvel, wo man bei Schönwetter so richtig die Seele baumeln lassen kann
  • Anne-Frank-Haus: die Tickets sind nur online verfügbar und sollten mindestens 2 Monate im Vorhinein gebucht werden
  • Gratis Sehenswürdigkeiten: folgende Liste kann ich empfehlen https://alittlenomad.com/blog/free-things-to-do-in-amsterdam/

Paris für Anfänger – klassischer Sightseeing Trip im Kurzformat

Da die Flugpreise im Winter einfach unverschämt günstig und die Anzahl der Rest-Urlaubstage weit im Plus sind, wird auch der Februar für Reisen genutzt. Für den längst ausständigen Mutter-Tochter Trip wurde Paris als Destination festgelegt, da die Stadt einfach immer eine Reise wert sein soll – abgesehen von den Gelbwesten Ausschreitungen sowie Terroranschlägen der letzten Jahre.

Die Programmpunkte waren schnell entschieden – es sollte ein klassisches erstes Mal in Paris werden, mit Besuch sämtlicher touristischer Hotspots: Eiffelturm, Versailles, Louvre, Musee d’Orangerie, Notre Dame, Saint Chapelle, Arc de Triomphe, Künstlerviertel Montmartre (Sacre Coeur, Moulin Rouge, ..). Die knapp 3 Tage sollten definitiv nicht langweilig werden; ganz im Gegenteil muss der Trip gut geplant sein, um alle Punkte unterzubringen.

Angekommen sind wir Sonntag am frühen Abend am Bahnhof Neuilly Porte Maillot. Um keine Zeit zu verschwenden, hatten wir ein Hotel in der Nähe ausgewählt. Die näheste Attraktion war der Arc de Triomphe mit etwa 10 Minuten Gehzeit. Somit konnten wir zu späterer Stunde (er ist von November bis März am ersten Sonntag im Monat kostenlos zu besichtigen und hat bis 22:00 geöffnet) noch einen Spaziergang dorthin machen und den nächtlichen Ausblick auf Paris und den kunstvoll beleuchteten Eiffelturm genießen.

Gut ausgeschlafen hatten wir am nächsten Tag ein dichtes Programm:
10:00 – Vormittags betätigten wir uns sportlich und erklommen bei eisiger Kälte den Eiffelturm (19 statt 25€ wenn man die ersten beiden Plattformen zu Fuß geht).
11:30 – Invalidendom; es gibt einen frei zugänglichen Bereich im Dom, um die Grabstätte Napoleons unter der schönen Kuppel zu besichtigen müsste man nochmal €9 zahlen.
12:30 – Zu Fuß geht’s weiter zum Musee d’Orangerie – sehenswert sind die dort ausgestellten Seerosen von Monet (€9)
14:00 – Kurze Kaffee- und Crepe-Pause vorm Louvre
14:30 – Ab in den Louvre; um, wie gefühlt alle anderen Besucher, Da Vinci’s Mona Lisa einmal live zu erleben (€15).
17:30 – Notre Dame; die Kirche ist von außen eindrucksvoller als innen, abends wird sie sehr schön beleuchtet
18:30 – Abendessen im Chez Chartier, einem der ältesten Restaurants in Paris; bodenständige Küche zu fairen Preisen; statt eines Bons bekommt man die Rechnung direkt aufs Papiertischtuch geschrieben.

Für den zweiten Tag hatten wir, trotz des nur 3-tätigen Trips, ebenfalls ein toughes Programm:
8:00 – (vermeintliche) Abfahrt nach Versailles. Leider streikten die Gewerkschafter, insofern warteten wir erst mal vergeblich im Bahnhof Pereire auf den RER C, der nach Versailles fährt. Nach kurzer Zeit entschieden wir, einen anderen Abfahrtsbahnhof aufzusuchen. Von dort kamen wir dann mit etwa 1h Zeitverzögerung in Versailles an.
Vom Bahnhof sind es etwa 15 Minuten zu Fuß zum Schloss, wo uns eine gewaltige (200m+) Schlange vor verschlossenen Toren erwartete. Nach 30 Minuten anstehen, durften wir das gewaltige Areal endlich betreten. Das Schloss ist sehr prunkvoll und sollte, wenn sich die Gelegenheit ergibt, auf jeden Fall besucht werden. Je nachdem, ob man nur das Schloss oder auch den Garten und das — besichtigen will, sollte man zumindest 2-4h für den Besuch einplanen. Wir entschieden uns für das volle Programm, und haben es nicht bereut. (ca €20 Eintritt)
16:00 – Zurück in der Stadt; gemütlicher Tagesausklang im Künstlerviertel Montmartre. Auf der Treppe vor Sacre Coeur sitzend sonnten wir uns während wir den Klängen eines Straßenmusikers lauschten. Anschließend schlenderten wir gemütlich durchs Viertel und beschäftigten uns ein wenig mit Street Photography.
18:00 – Abendessen im Le Basilic, einem urigen französischen Lokal mit ausgezeichneter Küche.

Der letzte Tag bestand nur mehr darin, einen kurzen Abstecher ins Zentrum zu machen, um die Fenster der Saint Chapelle zu bewundern (€10), bevor es wieder in Richtung Flughafen ging.

Fazit:

  • Pariser kennen keine Heizung; wir froren in sämtlichen Lokalen und auch das Badezimmer im 4* Hotel war unbeheizt
  • Hotels sind teuer (€120/Nacht für ein sehr mittelmäßiges Zimmer)
  • Franzosen streiken gerne, vor allem im öffentlichen Dienst
  • Youngsters aufgepasst – unter 26 sind fast alle Museen gratis zu besichtigen
  • jeden ersten Sonntag im Monat sind viele Touristenattraktionen kostenlos
  • für die Öffis am besten den 10er Block um €14,90 kaufen; viele Sehenswürdigkeiten sind in Gehweite voneinander entfernt
  • besser den Flughafen CDG anfliegen, Bustickets für die 1,25h lange Fahrt nach BVA kosten 17€ pro Richtung