Paris für Anfänger – klassischer Sightseeing Trip im Kurzformat

Da die Flugpreise im Winter einfach unverschämt günstig und die Anzahl der Rest-Urlaubstage weit im Plus sind, wird auch der Februar für Reisen genutzt. Für den längst ausständigen Mutter-Tochter Trip wurde Paris als Destination festgelegt, da die Stadt einfach immer eine Reise wert sein soll – abgesehen von den Gelbwesten Ausschreitungen sowie Terroranschlägen der letzten Jahre.

Die Programmpunkte waren schnell entschieden – es sollte ein klassisches erstes Mal in Paris werden, mit Besuch sämtlicher touristischer Hotspots: Eiffelturm, Versailles, Louvre, Musee d’Orangerie, Notre Dame, Saint Chapelle, Arc de Triomphe, Künstlerviertel Montmartre (Sacre Coeur, Moulin Rouge, ..). Die knapp 3 Tage sollten definitiv nicht langweilig werden; ganz im Gegenteil muss der Trip gut geplant sein, um alle Punkte unterzubringen.

Angekommen sind wir Sonntag am frühen Abend am Bahnhof Neuilly Porte Maillot. Um keine Zeit zu verschwenden, hatten wir ein Hotel in der Nähe ausgewählt. Die näheste Attraktion war der Arc de Triomphe mit etwa 10 Minuten Gehzeit. Somit konnten wir zu späterer Stunde (er ist von November bis März am ersten Sonntag im Monat kostenlos zu besichtigen und hat bis 22:00 geöffnet) noch einen Spaziergang dorthin machen und den nächtlichen Ausblick auf Paris und den kunstvoll beleuchteten Eiffelturm genießen.

Gut ausgeschlafen hatten wir am nächsten Tag ein dichtes Programm:
10:00 – Vormittags betätigten wir uns sportlich und erklommen bei eisiger Kälte den Eiffelturm (19 statt 25€ wenn man die ersten beiden Plattformen zu Fuß geht).
11:30 – Invalidendom; es gibt einen frei zugänglichen Bereich im Dom, um die Grabstätte Napoleons unter der schönen Kuppel zu besichtigen müsste man nochmal €9 zahlen.
12:30 – Zu Fuß geht’s weiter zum Musee d’Orangerie – sehenswert sind die dort ausgestellten Seerosen von Monet (€9)
14:00 – Kurze Kaffee- und Crepe-Pause vorm Louvre
14:30 – Ab in den Louvre; um, wie gefühlt alle anderen Besucher, Da Vinci’s Mona Lisa einmal live zu erleben (€15).
17:30 – Notre Dame; die Kirche ist von außen eindrucksvoller als innen, abends wird sie sehr schön beleuchtet
18:30 – Abendessen im Chez Chartier, einem der ältesten Restaurants in Paris; bodenständige Küche zu fairen Preisen; statt eines Bons bekommt man die Rechnung direkt aufs Papiertischtuch geschrieben.

Für den zweiten Tag hatten wir, trotz des nur 3-tätigen Trips, ebenfalls ein toughes Programm:
8:00 – (vermeintliche) Abfahrt nach Versailles. Leider streikten die Gewerkschafter, insofern warteten wir erst mal vergeblich im Bahnhof Pereire auf den RER C, der nach Versailles fährt. Nach kurzer Zeit entschieden wir, einen anderen Abfahrtsbahnhof aufzusuchen. Von dort kamen wir dann mit etwa 1h Zeitverzögerung in Versailles an.
Vom Bahnhof sind es etwa 15 Minuten zu Fuß zum Schloss, wo uns eine gewaltige (200m+) Schlange vor verschlossenen Toren erwartete. Nach 30 Minuten anstehen, durften wir das gewaltige Areal endlich betreten. Das Schloss ist sehr prunkvoll und sollte, wenn sich die Gelegenheit ergibt, auf jeden Fall besucht werden. Je nachdem, ob man nur das Schloss oder auch den Garten und das — besichtigen will, sollte man zumindest 2-4h für den Besuch einplanen. Wir entschieden uns für das volle Programm, und haben es nicht bereut. (ca €20 Eintritt)
16:00 – Zurück in der Stadt; gemütlicher Tagesausklang im Künstlerviertel Montmartre. Auf der Treppe vor Sacre Coeur sitzend sonnten wir uns während wir den Klängen eines Straßenmusikers lauschten. Anschließend schlenderten wir gemütlich durchs Viertel und beschäftigten uns ein wenig mit Street Photography.
18:00 – Abendessen im Le Basilic, einem urigen französischen Lokal mit ausgezeichneter Küche.

Der letzte Tag bestand nur mehr darin, einen kurzen Abstecher ins Zentrum zu machen, um die Fenster der Saint Chapelle zu bewundern (€10), bevor es wieder in Richtung Flughafen ging.

Fazit:

  • Pariser kennen keine Heizung; wir froren in sämtlichen Lokalen und auch das Badezimmer im 4* Hotel war unbeheizt
  • Hotels sind teuer (€120/Nacht für ein sehr mittelmäßiges Zimmer)
  • Franzosen streiken gerne, vor allem im öffentlichen Dienst
  • Youngsters aufgepasst – unter 26 sind fast alle Museen gratis zu besichtigen
  • jeden ersten Sonntag im Monat sind viele Touristenattraktionen kostenlos
  • für die Öffis am besten den 10er Block um €14,90 kaufen; viele Sehenswürdigkeiten sind in Gehweite voneinander entfernt
  • besser den Flughafen CDG anfliegen, Bustickets für die 1,25h lange Fahrt nach BVA kosten 17€ pro Richtung

Der Sonne entgegen – Roadtrip durch die Pyrenäen

Genug vom Schnee und grauem Wetter in Österreich? Dann ab nach Spanien! Ja, richtig. Auch im Jänner ist Spanien eine herrliche Urlaubsdestination, die mit gemäßigten Temperaturen und viel Sonnenschein lockt.

Sollte einem jemals die Idee eines Roadtrips an der spanisch-französischen Grenze in den Sinn gekommen sein, kann ich nachfolgende Tour uneingeschränkt empfehlen.

Der Trip startete frühmorgens mit einem Flug nach Barcelona um der Kälte zu entfliehen – der Plan ging auf und ich genoss den restlichen Vormittag an der Barceloneta in der Sonne!
Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richung Berge; genauer gesagt, erneut nach Seva, um unsere Bekannten zum Mittagessen zu treffen. Am Mittagessen im Hotel Seva ist, genauso wie beim Frühstück, nichts auszusetzen, die Atmosphäre ist gemütlich und die Wirtin überaus freundlich – Preis/Leistung passt.

Gut gestärkt starteten wir in Richtung Pyrenäen. Viel Autobahn und auch Landschaft, die wir bereits kannten, brachten uns zu unserem ersten Stopp in Andorra. Für Spanier ist das spanischsprachige Andorra ein Paradies zum steuerfreien Shoppen, Wellnessen und Skifahren, da das Land sich auf auf 1200-2000m Seehöhe erstreckt und gänzlich von Bergen bedeckt ist. Dementsprechend passiert man auf der Durchfahrt so einige Skiorte. Auch in Andorra La Vella entdeckten wir hauptsächlich Touristen mit Skisachen, die dann vermutlich Shuttlebusse in die Skigebiete nahmen.

So günstig das Shoppen in Andorra La Vella sein mag, so teuer sind die Roaming Gebühren für Österreicher – satte 10€/MB wurden uns verrechnet – besser darauf verzichten und die W-Lan Netze der Hotels nutzen. Apropos Hotels: spontan findet man hier vor allem am Wochenende keine Unterkunft mit gutem Preis/Leistungsverhältnis; lieber früh genug buchen und sich darauf einstellen, dass die Nächtigung schnell mal €100 für ein Doppelzimmer überschreitet (oder einfach außerhalb der Kleinstadt suchen, dann erübrigt sich auch das Parkplatz-Problem). Wir hatten ein (wirklich schäbiges) Appartment im Zentrum, das mit Frühstück etwa €95 kostete. Parkplätze sind Mangelware bei den Hotels. Es gibt ein paar öffentliche Parkplätze, die sich mit locker €25 am Tag zu Buche schlagen.

Um die Hauptstadt zu erkunden reichen wenige Stunden, da es außer der Hauptattraktion, einer pyramidenförmigen verspiegelten Therme und einer Shoppingstraße, nicht viel zu sehen gibt.
Spannender sind da schon die Serpentinenstraßen durchs Bergland, die nicht nur Fahrspaß, sondern auch einen schönen Ausblick in die (leider erst ab 1500m Seehöhe) verschneiten Pyrenäen bieten. Nur 100km breit ist der Zwergstaat, der Spanien von Frankreich trennt. Die Grenze ist in einem auf mehr als 2000 Höhenmetern gelegenen Dorf.

Ursprünglich hatten wir einen Ausflug nach Toulouse geplant, die insgesamt 4h Fahrt von Barcelona waren uns für das kurze Wochenende dann leider doch zu weit, da wir an die Costa Brava auch noch wollten. Also entschieden wir die Route über Carcassonne abzukürzen und die eindrucksvolle Festung zu besichtigen.

Der größte Vorteil von einem Besuch im Winter sind die fehlenden Touristen, man hat die Festung fast für sich allein und kann auf der Festungsmauer entlang gehen oder einfach nur durch das Festungsdorf schlendern. Der größte Nachteil besteht sicherlich darin, dass sämtliche Lokale in der Gegend aufgrund der ausbleibenden Touristen im Jänner bis Anfang Februar geschlossen haben.

Wir übernachteten ein paar Kilometer außerhalb der Stadt Carcassonne (ca 50 000 Einwohner) in einem B&B bei einer sehr netten holländischen Familie. Das Zimmer war äußerst komfortabel, das Frühstück ausgezeichnet und die Gastgeber sehr hilfsbereit bei der Suche nach einem geöffneten Lokal (es waren etwa 10 Anrufe nötig um etwas zu finden).

Am nächsten Tag ging der Trip zurück nach Spanien. Dort stoppten wir in Figueres, um das Dali Museum (empfohlen von den Gastgebern) zu besichtigen – leider vergeblich, weil Montags Ruhetag ist.

Die Route führte uns Route direkt weiter an die Costa Brava, genauer gesagt in das ehemalige Fischerdorf Cadaquez, wo Dali längere Zeit gelebt hat. Auch dieses Haus war aufgrund von Renovierungsarbeiten für den gesamten Jänner geschlossen.
Nichtsdestotrotz genossen wir die Autofahrt entlang der Küstenstraße, sowie den Spaziergang durch das Dorf bei strahlend blauem Himmel und gönnten uns einen Drink am Strand, bevor wir uns wieder in Richtung Flughafen Barcelona auf den Heimweg machten.